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Büste des Architekten Friedrich von Gärtner
am Gärtnerplatz in München, 1867

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Ursprünglich stand das überlebensgroße Denkmal Friedrich von Gärtners in der Mitte des begrünten Rondells des kreisförmigen Gärtnerplatzes. Es wurde dort am 27. Mai 1867 feierlich enthüllt. In Auftrag gab es König Ludwig I. von Bayern, der es aus seiner Privatkasse finanzierte. Da es im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurde, ist heute nur noch der Kopf des Standbilds erhalten. Dieser ist im Mittelkreis des Gärtnerplatzes auf einer Stele zu finden.
Ursprünglich war das Standbild 2,92 Meter hoch und aus Kellerbronze in der Königlichen Erzgießerei Ferdinand von Millers 1866 gegossen.

Wer war Friedrich von Gärtner?

Friedrich Wilhelm von Gärtner war Architekt und neben Leo von Klenze der bedeutendste Baumeister unter König Ludwig I. von Bayern. Er studierte ab 1809 an der Akademie der Bildenden Künste in München und wechselte 1812 für weitere zwei Jahre nach Paris. Er folgte dem Ruf an die Akademie der Bildenden Künste in München und leitete dort die Porzellanmanufaktur Nymphenburg und die königliche Glasmalereianstalt.
1927 erhielt er den Auftrag, das Gebäude der Bayerischen Staatsbibliothek und das Archiv von König Ludwig I. zu entwerfen. Gärtner wurde zum Oberbaurat und Generalinspektor der architektonischen und plastischen Kunstdenkmäler Bayerns ernannt, 1840 zudem geadelt.

Zu seinen bekanntesten Bauwerken in München zählen die Bayerische Staatsbibliothek, die Ludwigskirche, die Universitätsgebäude, das Wittelsbacher Palais und das Siegestor. Zudem kommen die Befreiungshalle in Kelheim, das Pompejanum in Aschaffenburg, die Synagoge in Billigheim-Ingenheim uvm. Er starb 1847 in München und wurde am Alten Münchner Südfriedhof – wie auch später Maximilian von Widnmann – beigesetzt.

Aus der Presse vom 10. November 1866 – Illustrirte Zeitung, Nr. 1219:

„Die Ausführung der Statue Gärtner’s wurde von König Ludwig I. in die kundige Hand des Prof. Max Widnmann gelegt, welcher die ihm gewordene Aufgabe mit gewohnter Meisterschaft löste. Das Standbild zeichnet sich durch große Porträtähnlichkeit und treffende Charakteristik aus. Gärtner ist lehrend aufgefasst; die linke Hand stützt sich auf eine Tafel. Sicherlich wird das hübsche Werk dem Platze vor dem Actien-Volkstheater, welcher Gärtner’s Namen trägt, zur Zierde gereichen.“

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Gärtner-Standbild, Foto aus "Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München", August Alckens, Callwey Verlag 1936

Steckbrief

Friedrich von Gärtner
WV-Nr. 16

Entstehungszeit:
1866
Enthüllung: 27. Mai 1867 am begrünten Mittelrondell des kreisförmigen Gärtnerplatzes
Auftraggeber: König Ludwig I. von Bayern (privat finanziert)

Standbild/Material: Kellerbronze
Standbild/Maße: 2,92 m h
Kopf/Maße: 53 cm h;
Gips-Kopfmodell im Depot des Münchner Stadtmuseums

Heute:
seit 1987 Gärtners Kopf auf Stele am Gärnterplatz-Rondell

Denkmal im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen

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