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Relief-Mitarbeit am Siegestor – ein Denkmal nach römischem Vorbild für München

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Max Widnmann – 1846 war er noch nicht geadelt – sehnte sich als Student und Schüler Schwanthalers nach eigenen Aufträgen. 

Er notierte in seinen Erinnerungen zu den Arbeiten am Siegestor Folgendes:

„Im Jahr 1846 bekam ich von Direktor v. Gärtner den Auftrag zwei kolossale Reliefs nach den Modellen M. Wagners für das Siegestor in Tiroler Marmor auszuführen, eine keineswegs erhebende Arbeit, die aber doch, da keine andere in Aussicht war, angenommen werden musste.“

Im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern wurde das Siegestor nach den Plänen Friedrich von Gärtners 1844 begonnen und nach dessen Tod 1847 von Eduard Metzger fortgesetzt und 1850 vollendet. Vorbild für diesen Triumphbogen war der Konstantinbogen in Rom. Den sogenannten plastischen Schmuck ließ König Ludwig I. von Martin von Wagner entwerfen.

 

"Sie kennen meinen Wunsch",
schrieb seine Majestät am 15. August 1841 aus Bad Brückenau an Martin Wagner, der sich zu diesem Zeitpunkt in Rom aufhielt, „das von Ihrer Meisterhand ich Bildhauerarbeiten der Siegespforte wünsche, aber rechtzeitig müssen sie vollendet sein.“
So entwirft Wagner in Rom sechs rechteckige Schlachtenreliefs, sechs Medaillons mit Personifikationen der bayerischen Provinzen und acht Viktorien.
Die Umsetzung in Marmor erfolgt in München mit Hilfe von mehreren Bildhauern wie zum Beispiel Schöpf, Leeb, Landberg, Sanguinetti, Brugger und auch Widnmann.

Siegestor_Widnmann © H.Stolz.jpg
Steckbrief

Siegestor

WV-Nr. 77

Architekten: Friedrich von Gärtner, ab 1847 Eduard Metzger
Vorbild: Kostantinbogen in Rom
Auftraggeber: König Ludwig I. von Bayern
Torbogen/Material: Kelheimer Kalkstein
Kosten/Kalksteinbau: 125.000 Gulden
Plastischer Schmuck (Schlachtenreliefs, Medaillons, Viktorien): Martin von Wagner
Kosten für plastischen Schmuck: 111.380 Gulden

 

Schlachtenreliefs

Entwurf: Martin von Wagner
Ausführung in Marmor: Widnmann, Schöpf, Landberg, Leeb, Sanguinetti, Brugger
Maße der Reliefs: 4 m x 2,5 m

Medaillons

Entwurf: Martin von Wagner
Ausführung in Marmor: Widnmann, Schöpf, Landberg, Leeb, Sanguinetti, Brugger
Maße/Medaillons: 2,70 m Durchmesser
Material/Medaillons: Zwei in Laaser Marmor, vier in Carrara Marmor

Viktorien

Modelle: Martin von Wagner
Ausführung in Marmor: Leeb, Sanguinetti, Schöpf und andere

Quadriga mit Bavaria

Bildhauer: Johann von Halbig, Friedrich von Brugger, Martin von Wagner
Gegossen: Ferdinand von Miller
Kosten: 108.744 Gulden

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